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Chinesische Handelskammer in Deutschland eröffnet

2014-01-17

Die Chinesische Handelskammer in Deutschland (CHKD) ist am Donnerstag im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin feierlich eröffnet worden. An der Veranstaltung nahmen der deutsche Vizekanzler und Super-Minister Sigmar Gabriel, Chinas Botschafter in Deutschland Shi Mingde sowie der Vorsitzende des Deutschen Industrie und Handelskammertags (DIHK) Dr. Eric Schweitzer und zahlreiche weitere Prominente Vertreter der deutschen Wirtschaft teil.

Bereits im Mai 2013 hatte Chinas Ministerpräsident Li Keqiang während seines Besuches in Berlin die Gründung einer Chinesischen Handelskammer in Deutschland angekündigt. Der Vorsitzende der nun offiziell etablierten Handelskammer, Chen Fei, umreißt die Aufgaben seiner Organisation so:

„Die Investitionen chinesischer Unternehmen in Deutschland befinden sich noch in der Anfangsphase. Für die Unternehmen aus China, denen es an internationalen Erfahrungen fehlt, ist es oft sehr schwer, hier in Deutschland schnellstmöglich Informationen über die Rechtsgrundlagen und das Investitionsumfeld zu erhalten. Dazu bedarf es einer Plattform, auf der die chinesischen Unternehmen in Deutschland miteinander im Kontakt bleiben und sich austauschen sowie ihre Interessen repräsentieren."

Statistiken zufolge macht der Handel zwischen China und Deutschland seit Jahren rund 30 Prozent des gesamten Handels Chinas mit der der EU aus. 40 Prozent der aus der EU nach China transferierten Technologien stammen Deutschland, und ein Viertel der Investitionen aus EU-Ländern in China kommen aus der Bundesrepublik. Im vergangenen Jahr, in einer schwierigen und komplizierten Weltwirtschaftslage, arbeiteten China und Deutschland eng zusammen, um auf die Herausforderungen zu reagieren. Sie stellten sich gemeinsam gegen Handelsprotektionismus: das Handelsvolumen zwischen China und Deutschland wuchs leicht um 0,3 Prozent auf 161,56 Milliarden US-Dollar. Aus Deutschland kamen mehr als 2 Milliarden neuer Direktinvestitionen nach China, dieser Zuwachs um 45 Prozent ist doppelt so hoch wie der Durchschnitt der EU-Länder. Im Gegenzug flossen etwa 800 Millionen US-Dollar an chinesischen Direktinvestitionen nach Deutschland, der Zuwachs lag hier bei gut 50 Prozent. Dazu sagte Chinas Botschafter in Deutschland, Shi Mingde:

„Die Gründung der chinesischen Handelskammer in Deutschland ist das zwangsläufige Ergebnis der Entwicklung der engen chinesisch-deutschen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen und eine unabdingbare Wahl in der „go global" Strategie der chinesischen Unternehmen. Für chinesische Unternehmen, die den europäischen Markt erschließen wollen, ist Deutschland bereits ein wichtiger Brückenkopf. Die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland bei den Investitionen ist auch schon lange keine Einbahnstraße mehr, sondern eine Schnellstraße mit zwei Richtungen. Ich hoffe, dass die chinesische Handelskammer in Deutschland alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumen und eine Wirkung als Brücke und Plattform entfalten kann, dass sie die Entwicklung der chinesisch-deutschen Investitionen fördern und dem Handel weiter helfen kann."

Inzwischen gibt es bereits mehr als 2500 chinesische Firmen in Deutschland, davon 800 in Nordrhein-Westfalen und 500 in Hamburg. Trotz der weiter steigenden Zahl der Firmen aus China sind die chinesischen Unternehmen in der deutschen Öffentlichkeit kaum bekannt. Das führt dazu, dass Aufkäufe und Übernahmen deutscher Firmen durch chinesische hin und wieder für Verwirrung sorgen und nach Meinung einiger Leute in Deutschland die Bundesrepublik insgesamt gefährden. Dazu meinte Vize-Kanzler und Super-Minister Sigmar Gabriel, dass die Gründung der chinesischen Handelskammer in Deutschland Skepsis und Missverständnisse zwischen China und Deutschland abbauen werde.

„Das muss man, glaube ich, auch offen sagen, dass es natürlich auch in unserem Land nicht überall völlig ohne Sorgen zugeht, wenn man hört, dass chinesische Unternehmen investieren werden. Es ist eine spannende Diskussion bei uns, ob der Kauf eines kleinen Netzbetreibers, durch ein chinesisches Unternehmen dazu führt, dass die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland in Gefahr zu sein scheint. Ich glaube, dass wir damit eine Menge Gutes tun können, um diese Skepsis und Sorgen zu nehmen. Ich bin sicher, sie existieren so unrecht. Ich weiß, dass es zwischen zahlreichen Beispielen chinesischer Investitionen in Deutschland gibt, die Arbeitsplätze in Deutschland sichern und schaffen. Leider ist es oftmals in der Öffentlichkeit gar nicht so bekannt und insofern glaube ich gibt es auch eine Aufgabe, dieses Investment und die Arbeit der chinesischen Unternehmen in unserem Land präsenter zu machen und in der Öffentlichkeit wahrnehmbarer zu machen. Die chinesische Kammer kann und wird dabei eine wichtige Rolle spielen und deutlich machen, dass chinesische Investitionen in Deutschland natürlich eine Win-Win-Situation sind. Ich kann Sie deshalb nur ermutigen, transparent über die Aktivität der chinesischen Unternehmen zu informieren. Offenheit ist der beste Weg, Skepsis abzubauen. Auch das ist sicher eine der Aufgaben der neuen Kammer."

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