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EXPO Shanghai: Ausgezeichnete Gelegenheit

2010-10-29
Die deutsche Präsenz auf der EXPO 2010 in Shanghai ist eine ausgezeichnete Gelegenheit sich als Partner für die chinesische Wirtschaft zu präsentieren. Täglich streben mehr als 25.000 Besucher in den jüngst mit dem „red dot" Design-Award ausgezeichneten deutschen Pavillon.
Wenn die größte Weltausstellung aller Zeiten Ende Oktober ihre Tore schließt, werden rund 100 Millionen Besucher die 242 Pavillons der teilnehmenden Länder und Organisationen gesehen haben. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die EXPO 2010 als Erfolg verbucht werden kann. Ein Erfolg für die chinesische Regierung und Wirtschaft. Ein Erfolg aber auch für Nordrhein-Westfalen. Denn das Motto der EXPO „Better City, Better Life" ist gerade für die Wirtschaft an Rhein und Ruhr mit ihren starken Branchen wie Umwelt- und Gebäudetechnik, Energie und Bergbau, Maschinenbau und Gesundheitswirtschaft wie maßgeschneidert. Mit einem Programm von über 16 Einzelprojekten präsentierte sich daher das Land im Rahmen der NRWWoche auf der EXPO 2010 vom 20. bis 25. September und stellte ein ganzes Bündel von  ivitäten aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur vor.
China zweitgrößte Volkswirtschaft
Die Investitionstätigkeit chinesischer Unternehmen ist ebenso ungebrochen wie die Wachstumsdynamik im Reich der Mitte. Gerade hat die Volksrepublik den Nachbarn Japan als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt abgelöst. International renommierte Experten vermuten, dass es nicht mehr lange dauert, bis auch die USA hinter China zurückfallen werden.
Drei Jahrzehnte mit fast ununterbrochenem eistelligen Wachstum haben die Dollarreserven auf sagenhafte 2.500 Milliarden anwachsen lassen. Geld, das schon aus Gründen der Risikostreuung zumindest zum Teil neu investiert werden will. Peking steckt daher viel Geld in die Erschließung von Rohstoffquellen in Schwellen- und Entwicklungsländern. So will die Führung dafür sorgen, dass nicht die Knappheit eigener Ressourcen auf Dauer das Wachstum Chinas begrenzt. Im Gegenzug realisieren chinesische Firmen große Infrastrukturprojekte in den Lieferländern: Häfen, Eisenbahn- und Kommunikationsnetze, die für die sichere Gewinnung der Rohstoffe wichtig sind. Mit  Produktionsstandorten, Vertriebsgesellschaften und Europazentralen streben sie jedoch auch verstärkt die Präsenz in wichtigen Auslandsmärkten wie Europa an.
Wachsende Binnennachfrage
Zugleich steigen in China die Löhne. Mit ihnen steigt die Nachfrage nach qualitativ hochwertigeren Produkten. Die Regierung setzt daher auf eine schrittweise Weiterentwicklung der Industrie. Ähnlich der nordrhein-westfälischen Strategie setzt Peking dabei auf industrielle Cluster. So will man sukzessive das Image als Billiglohnland hinter sich lassen und als Hersteller anspruchsvoller Hightech Produkte anerkannt werden.
Dass die chinesische Wirtschaft dazu imstande ist, zeigt nicht nur die Tatsache, dass viele Hersteller von Computer-und Kommunikationstechnik ihre Produkte im Reich der Mitte fertigen lassen. Auch eigene Unternehmen wie Lenovo, Sany, BYD, EVOC, Huawei und ZTE untermauern den neuen Anspruch. Zudem wurden jetzt die ersten Schienen für die neue Hochgeschwindigkeitstrasse zwischen Peking und Shanghai verlegt. Ab 2012 soll der vom chinesischen Eisenbahnministerium entwickelte Zug mit bis zu 400 Stundenkilometern zwischen den Metropolen hin und her rasen.
Auf der Suche nach Partnern
Für deutsche Unternehmen bringt diese Entwicklung auf vielen Ebenen gute Chancen mit sich. Nicht nur das Interesse an deutschen Waren – vornehmlich im Bereich Maschinenbau, Medizintechnik und Luxusgüter – ist nach wie vor ungebrochen. Die Expansion in den chinesischen Markt kann zudem durch langfristige Partnerschaften auf eine solide Basis gestellt werden. Schon heute bilden rund 200Millionen Menschen eine kaufkräftige chinesische Mittelschicht. Bei einer Bevölkerung von knapp anderthalb Milliarden Menschen und zweistelligem Wirtschaftswachstum ist absehbar, dass sich dieser Konsumentenmarkt schnell vervielfachen wird. Handelsunternehmen wie der Düsseldorfer Metro Konzern haben das bereits vor Jahren erkannt und verfügen schon heute über ein stetig wachsendes Filialnetz.
In diesen Tagen entdecken auch andere Unternehmen den wachsenden chinesischen Binnenmarkt. NRW.International und die nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern organisierten anlässlich der Weltausstellung eine Mehrbranchenreise zu interessanten Projekten in verschiedene Provinzen Chinas. Zwischen dem gemeinsamen Startort Peking und dem Zielort Shanghai besuchten die einzelnen Delegationen für sie interessante Regionen, wie die langjährige Partnerprovinz Nordrhein-Westfalens Shanxi. Mit einem Memorandum of Understanding zur gemeinschaftlichen Realisierung eines städtebaulichen Pilotprojekts in der Provinz Shanxi wurde diese Partnerschaft gestärkt.
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Reise orientierten sich an den Kernthemen der Expo 2010 und lagen in den Branchen Energie und Bergbau, Maschinenbau, sowie Gebäude- und Umwelttechnik. Auch für die Ansiedlungsstrategie Nordrhein-Westfalens sind diese Branchen von besonderem Interesse. NRW.INVEST begleitete daher die Aktivitäten mit Veranstaltungen zum Wirtschafts- und Investitionsstandort Nordrhein-Westfalen.
Ausgezeichnete Gelegenheiten
Ob sich die Weltausstellung für die deutsche Wirtschaft gelohnt hat, hängt unter anderem davon ab, wie viele Unternehmen die Chancen der EXPO 2010 erkannt und die Gelegenheit genutzt haben. Für Nordrhein-Westfalen war vor allem die NRW-Woche auf EXPO ein wichtiges Forum. Land und Leute und vor allem ihre Kultur waren ein Schwerpunkt der Veranstaltungen. Landestypische Gerichte im deutschen Pavillon gehörten ebenso dazu wie karnevalistisches Kolorit mit den „Roten Funken". Das Kölner Gürzenich Orchester steuerte Klassisches bei und die Kölner Oper sorgte mit der Aufführung von Wagners Rheingold für den krönenden Abschluss. Aus Sicht der Unternehmen waren es sicher die vielfältigen Kontakte, die während der NRW-Woche den höchsten Stellenwert hatten. Neben der feierlichen Eröffnung durch Wirtschaftsminister Harry K. Voigtsberger und dem NRWBusiness-Empfang boten viele kleine Veranstaltungen am Rande der EXPO Gelegenheit für Gespräche.
Wirtschaftsminister Voigtsberger und Umweltminister Johannes Remmel waren anlässlich der NRW-Woche mit einer über 40-köpfigen Wirtschaftsdelegation nach China gereist, um die Netzwerke weiter auszubauen. Voigtsberger traf sich im Rahmen der NRW-Woche mit einer hochkarätigen chinesischen Investorengruppe, um Ansiedlungs- und Investitionsgespräche zu führen. Remmel knüpfte Kontakte zu über 130 ehemaligen chinesischen Studenten, die in Nordrhein-Westfalen ihr Studium absolviert haben, viele davon sind mittlerweile in führenden Positionen. Neben den beiden Ministern reisten auch Delegationen der Oberbürgermeister aus Aachen, Bonn, Düsseldorf und Köln zur NRW-Woche an. Die Kölner Delegation aus rund 150 Vertretern von Stadt, Wirtschaft, Kultur und Presse besuchte im Anschluss auch Kölns Partnerstadt Peking.
Partnerschaftliche Entwicklung
„Balancity" ist das Motto des deutschen Pavillons. Gemeint ist damit der Zusammenhang zwischen moderner Technologie, urbaner Lebensqualität und der Notwendigkeit einer ausgewogenen und nachhaltigen Lebensführung. In den thematischen Räumen des Pavillons wird dieser Zusammenhang und die dazu passenden Angebote deutscher Unternehmen – davon 25 aus Nordrhein-Westfalen – eindrucksvoll präsentiert. Im Motto des deutschen Ausstellungsbeitrags steckt mit dem Begriff Balance aber auch ein Hinweis auf die wirtschaftlichen Perspektiven im Geschäft mit China. Die neue chinesische Strategie und die Entwicklung des Marktes im Reich der Mitte legen den Gedanken nahe, noch mehr wechselseitige Partnerschaften zu suchen. Die chinesische Wirtschaft scheint das zu tun. Allein im vergangenen Jahr siedelten sich 47 neue Unternehmen mit aktiver Unterstützung durch NRW.INVEST in Nordrhein-Westfalen an. Etwa 680 chinesische Firmen sind insgesamt zwischen Rhein und Weser zuhause. Die NRW-Woche auf der EXPO 2010 stellte eine ausgezeichnete Gelegenheit dar, das gegenseitige Verständnis zu vertiefen, bestehende Kontakte zu festigen und neue zu knüpfen.
(Quelle:NRW.INVEST Pressemitteilung)
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