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"Chunyun": moderne Völkerwanderung

2012-01-12
Johnny Erling
 Rein rechnerisch werden die Chinesen in den kommenden Wochen auf 3,15 Milliarden Trips unterwegs sein. Das ist ein neuer Rekord – und für Logistiker ein Alptraum.
              
Auch wenn die Ferienzeit erst am 23. Januar beginnt, startet der Verkauf der Zugtickets schon Wochen vorher. Schon in den vergangenen Jahren mussten Reisewillige tagelang für den Ticketkauf anstehen.
Die beiden Schriftzeichen für "Huijia" bedeuten: "Auf nach Hause!" Keine Worte klingen derzeit süßer in den Ohren von Chinesen als dieser überall zu hörende und auf den Titelseiten der Magazine gedruckte Lockruf, zum Frühlingsfest in den Kreis ihrer Familie heimzukehren.

Kein Begriff versetzt aber auch die Verkehrsplaner so sehr in Angst und Schrecken vor den kommenden motorisierten Massenheeren, die sich über Straßen und Bahnen, auf Schiffen oder in Fliegern in Bewegung setzen. Vor Mitternacht auf den 23. Januar müssen sie am Ziel sein, wenn nach dem Bauernkalender das Jahr des Drachen unter ohrenbetäubendem Feuerzauber von Böllern und Raketen beginnt.

Wegen des frühen Januartermins, auf den Chinas Silvester fällt, sind dieses Jahr Studenten, Wanderarbeiter und alle anderen Heimkehrenden nicht nacheinander, sondern fast gleichzeitig nach Hause unterwegs. 40 Tage Reisezeit vom 8. Januar bis zum 16. Februar planen die Behörden ein. Die Zeit von der Anreise der Ersten zum Frühlingsfest bis zum Ende aller Rückreisen heißt im Chinesischen "Chunyun". Von moderner Völkerwanderung zu sprechen wäre viel passender.

 
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