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Chinesen lassen viel Geld in Deutschland

2013-10-05
Europareisen sind für Chinesen Statussymbol und kulturelles Highlight zugleich. Auf ihren streng durchgeplanten Shoppingtrips befriedigen sie ihr Verlangen nach hochwertigen Originalwaren - und geben dabei weitaus mehr Geld aus als russische Power-Shopper.

610 Euro lautet die magische Zahl. So viel gibt ein chinesischer Tourist im Durchschnitt pro zollfreiem Einkauf in Deutschland aus und stellt damit arabische Scheichs und russische Kauffreude locker in den Schatten. Schmuck, Uhren, Kleidung, Leder und Haushaltswaren stehen hoch im Kurs bei den Reiseweltmeistern aus der aufstrebenden Wirtschaftsmacht, haben die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) und der Mehrwertsteuerabwickler Global Blue in einer gemeinsamen Studie festgestellt.

 

 Kostenloser Service am Flughafen Frankfurt Einkaufsberater helfen Chinesen

"Die Waren sind hier viel billiger als in China - und sie sind vor allem echt. Da lohnen sich auch die Zollgebühren", sagt die Marketingexpertin Xiaoxing Zhang vom Hamburger Veranstalter CAISSA Touristik. Bei den immer noch vorherrschenden Gruppenreisen durch Europa sind die Einkaufsmöglichkeiten streng durchgeplant und werden möglichst ans Ende des Trips gelegt, damit die Kunden nicht zu viele Waren mit sich herumschleppen müssen, berichtet sie. Das Vertrauen ist dabei groß, hat der Tourismusforscher Wolfgang Georg Arlt festgestellt: "In Deutschland gehen die Chinesen einfach davon aus, dass es keine Fakes gibt. Das trauen sie den Händlern nicht zu."

Wichtig für chinesische Touristen ist die Zusicherung ihres Veranstalters, kurz vor Abflug noch alle gewünschten Waren einkaufen zu können. Darauf hat sich besonders die Geschäftswelt am größten deutschen Drehkreuz in Frankfurt am Main in Konkurrenz etwa zu Paris, Amsterdam oder München glänzend eingerichtet: In der schmalen, aber noblen Goethe-Straße sprechen die Verkäufer der Edel-Boutiquen fließend Mandarin, eigens für Chinesen eingerichtete Geschäfte rund um die Paulskirche halten ein umfassendes Sortiment gefragter Marken-Messer oder Uhren bereit. Und am Flughafen hat der Betreiber Fraport Shopping-Assistenten ausgebildet, die Gäste in deren Landessprache durch die Geschäfte in den Terminals geleiten.

Mehrwertsteuerfreies Shopping für Nicht-EU-Gäste

Die Zahl chinesischer Touristen in Deutschland steigt seit Jahren, beflügelt durch ein vor Jahren vereinfachtes Visa-Verfahren, das die rein touristische Einreise in die Länder Westeuropas einheitlich regelt. Den Rekordwert von knapp 69 Millionen Übernachtungen ausländischer Gäste hat die deutsche Touristikwirtschaft im vergangenen Jahr bewältigt, Tendenz weiter steigend. Den entstandenen Umsatz schätzt die DZT auf 36,6 Milliarden Euro. Mit 1,6 Millionen Übernachtungen waren die besonders kauffreudigen Chinesen nach den US-Amerikanern die zweitgrößte Besuchergruppe aus Übersee und unter allen Besuchernationen die Nummer 14. Bis 2020 könnten daraus 2,2 Millionen Übernachtungen werden, schätzt die Tourismuszentrale.

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