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Deutsche Studie sieht Chinesen als fleißigste und am meisten gestresste

2013-12-16

Einer aktuellen Untersuchung aus Deutschland zufolge sind die Chinesen offenbar die fleißigste Nation der Welt. Zugleich seien sie aber mehr als anderen von Stress und unbezahlten Überstunden geplagt.

Die deutsche Gesellschaft für Konsumforschung GFK und das weltgrößte Jobportal Monster Worldwide hatten dazu rund 8000 Teilnehmer aus Kanada, Frankreich, Deutschland, Indien, den Niederlanden, Großbritannien und den USA befragt. So sollten sie einschätzen, wo die besten Produkte oder Ideen entstehen, wie fleißig die Arbeitskräfte eines bestimmten Landes sind und welche Region am konkurrenzfähigsten in der Welt ist. Arbeiter in China wurden bei der Untersuchung nicht befragt.

Bei der Frage nach der Kategorie „Fleiß" liegt China nach der Untersuchung in Führung, gefolgt von Deutschland und den USA. Französische Angestellte werden als die faulsten bezeichnet.

Amerikanische Befragte stuften China auf dem zweiten Platz nach den USA ein.

Dazu sagte Zhou Haibin vom China- und Mongolei-Büro der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), Fleiß sei ein Teil der traditionellen chinesischen Nationaltugenden. Der chinesische Vertreter bei der ILO, die zu den UN-Behörden zählt, fügte hinzu, China erlebe derzeit ökonomische Prosperität, während andere Länder in Finanzkrisen steckten. Daher würden Produktion und Handel nach China verlagert. Das sei auch ein Grund, warum chinesische Angestellte fleißiger seien als solche in anderen Ländern. Gleichzeitig lasse sich ein weiterer Faktor in China nicht übersehen, nämlich der Mangel an Rechten der Beschäftigten. Zhou fuhr fort, chinesische Angestellte könnten oft „ihre Rechte auf eine den Vorgaben entsprechende Arbeitszeit und auf bezahlten jährlichen Urlaub nicht verwirklichen".

So würden nicht alle chinesischen Angestellten einen finanziellen Ausgleich für Überstunden erhalten. Selten würden Arbeitsgeber zudem bei acht Überstunden einen Tag Freizeitausgleich gewähren.

Einer gemeinsamen Untersuchung der Peking-Universität und der chinesischen Personalberatung Zhaopin.com vom Vorjahr zufolge arbeiten chinesische Angestellte durchschnittlich 8,66 Stunden pro Tag und haben einen Arbeitsweg von fast einer Stunde. Dabei waren mehr als 30.000 Teilnehmer in 28 Städten erfasst worden.

Dem chinesischen Arbeitsrecht und den Vorgaben der ILO zufolge sollte die wöchentliche Arbeitszeit 40 Stunden nicht überschreiten. Dabei arbeiten Beschäftigte in Deutschland pro Woche durchschnittlich zirka 33,5 Stunden, wie die deutsche Zeitung „Handelsblatt" berichtet.

Ein Angestellter an einer führenden globalen Konsultationsfirma in Shanghai mit dem Familiennahmen Xu arbeitet täglich 12 bis 13 Stunden. Er sagt, er erhalte nie eine Extravergütung für Überstunden. Allerdings werde seine lange tägliche Arbeitszeit durch seinen hohen monatlichen Lohn ausgeglichen.

Xu fügte hinzu, im Vergleich zu Kollegen aus Europa, Australien und den USA arbeiteten die Chinesen tatsächlich am längsten. Dies sei vielleicht darauf zurückzuführen, dass die Geschäfte dort konzentriert seien.

Einer 2008 vom chinesischen Staatsrat erlassenen Vorschrift zufolge sollen Arbeiter nach einer 12-monatigen Arbeit 5 Tage bezahlten Urlaub erhalten. Wer mehr als 10 Jahre gearbeitet hat, soll 10 Tage und wer mehr als 20 Jahre gearbeitet hat, soll 15 bezahlte Urlaubstage pro Jahr erhalten.

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