Start   Bekämpfung COVID-19   Das Generalkonsulat   Konsularischer Service   Bildung und Kultur   Wirtschaft   Willkommen
in China
 
 Kontakt 
  Start > Generalkonsul HUANG Yiyang > Reden
Rede auf dem Empfang anläßlich des 57. Nationalfeiertags

2007-08-06

Sehr geehrter Herr Abeln, Staatssekretär des Hessischen Wirtschaftsministeriums,

sehr geehrter Herr Bührmann, Stadtverordnetenvorsteher Frankfurt,

sehr geehrter Herr Überschaer, Botschafter a.D. in Beijing,

liebe Kollegen des Konsular-Corps,

sehr geehrter Herr Himmelsbach, Oberbürgermeister der Stadt Heilbronn

sehr geehrter Herr Schineller, Oberbürgermeister der Stadt Speyer,

sehr geehrter Herr Gall, Landrat des Main-Taunus-Kreises,

meine Damen und Herren,

in zwei Tagen jährt sich die Gründung der Volksrepublik China zum 57. Mal. Aus diesem Anlaß lade ich Sie alle zum heutigen feierlichen Empfang gerne ein. An dieser Stelle begrüße ich ganz herzlich alle anwesenden Vertreter der Wirtschaft, namentlich an der Spitze den Präsidenten der IHK Frankfurt Herrn Dr. von Harbou und den Präsidenten des VDE Herrn Dipl.-Ing. Stadler;ich freue mich außerordentlich über die Teilnahme der Vertreter von allen 4 Fraktionen des Hessischen Landtags und stellvertretender Stadtverordnetenvorsteherinnen sowie zahlreicher Stadtverordneten, Stadträte und Stadträtinnen der Stadt Frankfurt; ich bedanke mich übrigens für das Kommen von Frau Fürst-Diery, Erste Bürgermeisterin der Stadt Mannheim, Herrn Speckhardt, Bürgermeister der Stadt Eschborn; insbesondere brgrüße ich auch Herrn Prof.Dr. Wörner, Präsidenten der TU Darmstadt,; außerdem begrüße ich die Vertreter der Medien, die immer sehr interessiert über China berichten; nicht zuletzt begrüße ich auch Herrn Schmidt, den Hessischen Wirtschaftsminister a.D., der heute extra aus Kassel zu uns gefahren ist; und alle sie, die ich namentlich nicht begrüßt habe, heiße ich sie genauso herzlich willkommen.

Meine Damen und Herren,

ich darf meine Rede mit folgendem Zitat anfangen: „Als ich 15 war, war mein ganzer Wille auf das Lernen gerichtet. Mit 30 stand ich fest im Leben. Mit 40 war ich nicht mehr verwirrt. Mit 50 hatte ich den Willen des Himmels erkannt. Mit 60 klang meinem Ohr alles angenehm. Mit 70 folgte ich den Wünschen meines Herzens, ohne dabei die Regeln zu brechen." Dieses Zitat von Konfuzius bezieht sich eigentlich auf den Werdegang eines Menschen, wird aber heute auch die 57 Jahre junge Volksrepublik betreffen, die sich gerade in dem Jahrzehnt befindet, wo ihre Führung den Willen des Himmels, also den Willen des chinesischen Volkes klar erkennt.

Seit Gründung der neuen Volksrepublik vor 57 Jahren und insbesondere seit Beginn der Reform- und Öffnunfspolitik vor 28 Jahren hat sich China grundlegend verändert, seine Entwicklung und sein Fortschritt erstaunen die ganze Welt. Die meisten Bevölkerungsteile Chinas haben die Vorteile und Fortschritte der Reform und Öffnung gesehen und profitieren alle davon. Gegenwärig befindet sich China gerade in einer entscheidenden Phase, viele neu aufgetretene Problemstellungen müssen und können nur durch weiter konsequent durchzuführende Reformmaßnahmen gelöst werden, wie z. B. die Gesundheitsreform und die Bildungsreform sowie Umweltschutz usw. Sie sehen, daß die Gesundheitsreform nicht nur in Deutschland, sondern auch bei uns in China ein heißes Thema ist. Auf der Volkskongressversammlung im letzten März wurde das 11. Fünfjahresprogramm für die Entwicklung der chinesischen Volkswirtschaft und Gesellschaft diskutiert und verabschiedet, das die Zielsetzung der nächsten 5 Jahre mit konkreten Konzepten zur Umsetzung darstellt. Damit ausreichende Sozialgerechtigkeit, Rechtstaatlichkeit und Transparenz ermöglicht und die Problemstellungen in Bezug auf das Ungleichgewicht der regionalen Entwicklung bewältigt werden können, hat die chinesische Regierung zeitgemäß die neue Strategie zur Gestaltung einer hamonischen Gesellschaft hervorgebracht.

Gemäß dem o.g. Fünfjahresprogramm soll das Pro-Kopf- Bruttoinlandsprodukt Chinas im Jahre 2010 auf der Grundlage vom Jahre 2000 verdoppelt und der Energieverbrauch pro Einheit des BIPs im Vergleich zum Jahre 2005 um 20% reduziert werden. Angesichts des zunehmenden Globalisierungsprozesses heutzutage ist die Entwicklung der Wirtschaft Chinas von der der Welt nicht mehr trennbar. Die chinesische Führung setzt sich aktiv dafür ein, daß die Öffnungsstrategie Chinas zu einer Win-Win-Perspektive mit ausländischen Partnern abgewickelt werden soll. Als größter Handelspartner Chinas in Europa hat Deutschland große Zukunftschancen im Bereich der Umwelt- und Energieeinsparungstechnologie sowie der anderen Sektoren, die mit den Schwerpunktbranchen Chinas in den kommenden Jahren identisch sind. Die aktuellen Angaben der chinesischen Zollstatitik für unser Deutschlandgeschäft haben bereits den ersten Beweis für das enorme Entwicklungspotenzial geliefert, das für beide Seiten nichts anderes als eine Win-Win-Pespektive bedeutet: in den ersten 8 Monaten des laufenden Jahres bezifferte sich Chinas Deutschlandhandel auf 49,4 Mrd. US$ mit einer Steigerungsrate von 24,6%, also 12,3 Prozentpunkte mehr als die des letzten Jahres; davon betrug die chinesische Einfuhr aus Deutschland 24 Mrd. US$ mit einem Plus von 23,1%, sogar 21,9 Prozentpunkte mehr als die von 2005.

Meine Damen und Herren,

daß die chinesisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen eine so rasante und hochkarätige Entwicklung erfahren haben, kommt nicht von ungefähr. Meines Erachtens hängt es eng mit dem festen Fundament der politischen Beziehungen zusammen: noch vor dem Jahre 1972, in dem die diplomatischen Beziehungen zwischen China und Deutschland aufgenommen wurden, hat jede Bundesregierung Taiwan nie als einen unabhängigen Staat anerkannt; auch nach der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen hat die Bundesregierung ihre klare „Ein-China-Politik", die sich als das relevanteste Grundprinzip für die bilateralen politischen Beziehungen darstellt, ohne Wenn und Aber in Wort und Tat bekräftigt und schriftlich wiederholt bestätigt. Während Deutschland in der langen Nachkriegszeit von 45 Jahren geteilt wurde, hat die Bundesrepublik stets mit Sympathie und Unterstützung seitens der chinesischen Regierung und der chinesichen Bevölkerung für die deutsche Einheit rechnen können. Deshalb dürfen wir in der Frage der chinesischen Wiedervereinigung das gleiche Verständnis und die gleiche Unterstützung von der deutschen Regierung auf allen Ebenen erwarten, und mehr wollen wir auch nicht.

Meine Damen und Herren,

mit Freude stellen wir fest, daß die beiden Regierungschefs im laufenden Jahr den Besuch jeweils in China und Deutschland realisiert und erfolgreich abgeschlossen haben, und daß Frau Merkel als erste Bundeskanzlerin während ihres Aufenthalts im Reich der Mitte überall willkommen war. Wir hoffen aufrichtig und sind auch fest davon überzeugt, daß die freundschaftlichen Beziehungen im Bereich der Politik, Wirtschaft, Kultur, Bildung, Wissenschaft und Technologie während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 nicht nur zwischen China und Deutschland, sondern auch zwischen China und Europäischer Union, der größte Handelspartner Chinas weltweit, weiterentwickelt werden können. Das Arrangement der Chinareise der Ministerpräsidenten in meinem Konsularbezirk im laufenden und kommenden Jahr schätzen wir hoch ein, angefangen von Herrn Koch von Hessen im letzten Mai, über den ersten Chinabesuch von Herrn Müller vom Saarland im November bis hin zu den Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen im kommenden Jahr. An dieser Stelle begrüße ich insbesondere die politische Entscheidung des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt, daß Frau Oberbürgermeisterin und Herr Stadtverordnetenvorsteher jeweils eine Delegation im Jahr 2007 nach China führen werden. Durch Ihren Besuch wird die Aussage des chinesischen Sprichworts „Einmal Sehen ist besser als hundertmal Hören" mit Sicherheit abermals bestätigt werden. Meiner Ansicht nach bleibt der zwischenmenschliche Kontakt heutzutage trotz der gegenwärtigen Informationsgesellschaft absolut notwendig und wird auch in Zukunft immer notwendiger. Und das neue Chinabild nach der Rückkehr dank persönlicher Wahrnehmung der Entwicklungsdynamik chinesischer Wirtschaft und Gesellschaft wird sicherlich neue Impulse für Kooperationen mit unserem Land geben.

Zum Schluß darf ich Sie alle bitten, das Glas zu erheben,

auf die gegenseitige Verständigung und Freundschaft zwischen China und Deutschland,

auf die Freundschaft zwischen Bevölkerungen aller Teile der Erde,

auf die Weiterentwicklung der Beziehungen unserer beiden Länder in jeder Hinsicht,

auf eine schönere und hamonischere Welt,

auf das Wohl aller Anwesenden,

GANBEI!

Suggest To A Friend
  Print