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Grußwort auf der Eröffnung der 1. China-Woche in Leverkusen

2007-09-21

Haiyan Li, Generalkonsul der Volksrepublik China in Frankfurt am Main

19.00Uhr, den 11. 09. 2007, Neuland-Park Leverkusen

 

Sehr geehter Herr Küchler, Oberbürgermeister der Stadt Leverkusen,

Sehr geehte Frau Meier-Engelen, 1. Vorsitzende des Forums Wuxi-Leverkusen,

Sehr geehter Herr Dr. Heitmann, Vorstandsvorsitzender des Lanxess AG,

liebe China-Freunde,

meine Damen und Herren,

es ist mir eine große Ehre und Freude, nach Leverkusen zu kommen und die Eröffnung der 1. China-Woche „Neumond-Fest" mitfeiern zu dürfen. Für diese geschätzte Gelegenheit möchte ich mich bei Herrn Oberbürgermeister und Frau Meier-Engelen vom Forum Wuxi-Leverkusen herzlich bedanken.

Meine Damen und Herren,

Leverkusen ist für viele meiner Landsleute schon ein Begriff, seitdem das Fussball-Spiel der Bundesliga im chinesischen Fernsehen live und gratis übertragen worden ist. Bayer ist auch bekannt, aber eher wegen Pharma, wegen Aspirin. Die meisten in China wissen nicht, daß Bayer im engen Zusammenhang mit Leverkusen steht, weil Bayer und Leverkusen in der chinesischen Presse nicht im Kontext verbunden präsentiert werden. Sie sehen, daß auch bei uns nicht alles stimmt, was in der Presse steht.

Meine Damen und Herren,

heute genau in einem Monat vor 35 Jahren haben China und Deutschland diplomatische Beziehungen aufgenommen. Vergleicht man den heutigen Stand der bilateralen Beziehungen mit dem im Jahre 1972, so ist ein enormer Fortschritt festzustellen. Vor 35 Jahren gab es keinen Studentenaustausch, keine Städtepartnerschaft, keine Investitionen, kein Goethe-Institut, und natürlich auch kein Konfuzius-Institut. Heute studieren über 30,000 chinesische Studenten in Deutschland, darunter etwa 50% in meinem Konsularbezirk, während es in China leider nur 3,000 deutsche Studenten, also wieder ein Defizit für Deutschland. Heute existieren über 60 Städte-Partnerschaften, darunter 42 in den 5 Bundesländern, die wir betreuen. Auch in diesen 5 Bundesländern sind über 150 Hochschulpartnerschaften mit China geschlossen. Seit mehr als 20 Jahren ist das Goethe-Institut in Beijing erfolgreich geführt. Und neben den ersten 4 Konfuzius-Instituten in Erlangen, Berlin, Düsseldorf und Hannover wird das 5. in Frankfurt am kommenden Montag offiziell eingeweiht; die Gründung weiterer Konfuzius-Institute sind schon in Vorbereitungen.

Der Warenverkehr zwischen unseren beiden Ländern betrug im Jahre 1972 lediglich 274 Mio.US$, und 2006 war es bei 78,2 Mrd. mit einem Zuwachs um das 290-fache. Heutezutage macht das Deutschlandgeschäft Chinas einen Anteil von über 30% des gesamten EU-Geschäfts Chinas aus. Und seit 5 Jahren ist das Reich der Mitte der größte Handelspartner Deutschlands in Asien-Pazifik, während es bei Deutschland für China in Europa bereits seit 1975 der Fall ist. Bis Ende 2006 hat die deutsche Wirtschaft 5,538 Projekte der Direktinvestitionen mit einem Gesamtwert von 14 Mrd. US$ in China realisiert, über 3,000 deutsche Unternehmen in China engagiert und etwa 1,000 chinesische Firmen sind hier in Deutschland niedergelassen. Vor 35 Jahren gab es kaum Autos, kaum Wolkenkratzer, aber überwiegend Fahrräder und Hutongs. Anscheind ist dies auch ein Fortschritt, aber leider nicht ohne Schmerz und Belastung. Zwischen beiden Regierungen gibt es inzwischen 18 bilaterale Dialog- und Konsulationsgremien, durch die fast alle für beide Seiten relevanten Themen offen und eingehend diskusiert werden können. Während Frau Merkel Ende August in Eigenschaft als Bundeskanzlerin zum 2. Mal China besuchte, hat sie das deutsche Kulturjahr in China mit eröffnet, das unter dem Motto „Deutschland und China---gemeisame Bewegung" durch eine Reihe von kulturellen Veranstaltungen innerhalb von 3 Jahren beide Völker näherbringen soll.

In diesem Sinne, meine Damen und Herren, weiß ich die Bedeutung und Beiträge der heutigen Veranstaltung sehr zu schätzen. Und es gilt genauso der 1. Bürgerreise nach China, organisiert durch Forum Wuxi-Leverkusen. M. E. lassen sich die gegenseitigen Verständigungen nur durch zunehmende persönliche Begegnungen und Informationsveranstaltungen ausbauen und Vorurteile abbauen. Ein aktuelles Beispiel dafür, wie in der Presse steht, ist, daß China auch die Verantwortung tragen muß, daß Milch und Käse hierzulande teurer geworden sind. In der Tat macht der deutsche Export für Milchprodukte nach China und Indien zusammen in den ersten 7 Monaten lediglich 0,1% aus, während nahezu 50% in die anderen EU-Länder exportiert werden, wie das Bundesamt für Statistik Ende August darlegte. Die Überreaktion der deutschen Presse ist somit nicht gerechtfertigt.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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